S Industrielle Prozesswärme direkt von der Sonne – UmweltschutzTipps.de

ISE-StudieIndustrielle Prozesswärme direkt von der SonneEine Fraunhofer-Untersuchung zeigt, dass sich Solarwärme auch in der Industrie nutzen lässt. Selbst für Mitteltemperatur-Prozesse wie in Chemiewerken kann die Solarthermie eine wirtschaftliche Alternative sein.Die Industrie muss hierzulande laut Klimaschutzgesetz wie alle anderen Sektoren bis 2045 klimaneutral werden. Bisher gelten vor allem die Nutzung von Ökostrom und Wasserstoff statt Erdgas, Öl und Kohle neben mehr Energieeffizienz als Mittel, um das zu erreichen.Doch auch in der direkten Nutzung von Solarwärme durch Solarkollektoren liegen große Chancen – obwohl Deutschland nicht zu den sonnenreichsten Ländern zählt. Das zeigt eine neue Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme in Freiburg. Der Industriesektor steht für rund 30 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs, mehr als zwei Drittel davon werden für Prozesswärme benötigt, zum Beispiel für Trocknung, Formgebung von Produkten oder Dampferzeugung.Besonders für Nieder- und Mitteltemperatur-Prozesse kann die direkte Sonnennutzung eine Alternative sein, da mit entsprechenden Kollektoren bis zu 560 Grad erreicht werden können. Nicht geeignet ist sie für die Hochtemperatur, die ab 1.000 Grad definiert ist.Laut der ISE‑Untersuchung sind Investitionen in Prozesswärme-Systeme mit Solarwärme-Nutzung in vielen Fällen wirtschaftlicher als rein fossil befeuerte.“Unsere Studie zeigt, dass Solarthermie für etliche Prozesswärmeanwendungen in der deutschen Industrie wirtschaftlich sinnvoll und gut planbar ist“, sagte dazu ISE‑Direktor Hans-Martin Henning. Sie komme für Niedertemperatur-Anwendungen ebenso infrage wie für mittlere Temperaturen, wie sie etwa in der Chemieindustrie benötigt werden.“Dass Solarthermie unwirtschaftlich sei, wurde widerlegt“Bei den untersuchten Systemen handelt es sich um Hybrid-Anlagen, bei denen solare und fossile Wärme, zumeist aus Erdgas, sich ergänzen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Investitionen in Solarthermie wirtschaftlicher sind als der fossile Bezug, wenn der Solaranteil an der Wärmebereitstellung auf bis zu 50 Prozent ausgelegt ist.Die Amortisationszeiten der Solarthermieanlagen liegen zwischen drei und acht Jahren – vorausgesetzt, die Unternehmen nehmen einen dafür vom Bund gewährten Investitionszuschuss in Anspruch.Als Musterbeispiel führt das ISE eine große Solarwärme-Anlage in Würzburg an, die mit einem Speicher gekoppelt ist, um sonnenarme Zeiten zu überbrücken. Sie amortisiert sich laut ISE in fünfeinhalb Jahren. Das ermögliche über die Betriebsdauer von 20 Jahren Kosteneinsparungen von rund 25 Millionen Euro, wobei die nötigen Investitionen von 12,6 Millionen Euro bereits berücksichtigt sind.Die Würzburger Modellanlage ist mit Parabolrinnen-Kollektoren bestückt, die die Sonne stark konzentrieren und dadurch hohe Temperaturen bis 560 Grad erzeugen können. Für Anwendungen im Bereich bis 100 Grad nutzt man hingegen einfache Flachkollektoren, für Temperaturen bis 150 Grad Vakuumröhrenkollektoren. In Auftrag gegeben wurde die Studie vom Bundesverband Solarwirtschaft. Dessen Geschäftsführer Carsten Körnig wertete sie als Beleg dafür, dass Solarthermie eine wirtschaftlich tragfähige und wettbewerbsfähige Lösung für die industrielle Wärmeversorgung in Deutschland sei.“Die leider noch immer verbreitete Annahme, dass Solarthermie in gemäßigten Breiten unwirtschaftlich sei, konnte widerlegt werden“, sagte Körnig. Er betonte allerdings die Bedeutung von Fördermaßnahmen, um die Wirtschaftlichkeit entscheidend zu verbessern.Teile den Artikel
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